Ich bin Fernsehjournalistin beim WDR und arbeite für Sendungen wie die Servicezeit, Markt oder Plusminus. Das klingt vielleicht abgehoben, ist es aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, über meine Arbeit treffe ich (und das ganz direkt und persönlich) viele Menschen und rede mit Ihnen über alles, was den Alltag ausmacht. Von den Eltern oder dem Partner, von denen man nicht weiß, wie man es zeit,- und kraftmäßig schaffen soll, sie zu pflegen. Über die Arbeitsstelle, die immer nur mit Zeitverträgen weiterläuft und die einen nicht ruhig schlafen lässt, weil man nicht weiß, ob der Anschlussvertrag kommt. Über den Internet-Anschluss, bei dem es seit Monaten hakt, obwohl man auf ihn angewiesen ist oder, oder. Ich erlebe hautnah soziale Not in allen Schichten, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Auch als Überforderung vieler mit den Hindernissen des Alltags.
Auf der anderen Seite kenne ich mich in vielen Themenbereichen sehr gut aus, weil ich sie wochenlang recherchiert habe. Ob das Krankenhausfinanzierung ist oder die Auswirkung von Flächenversiegelung… In meinem Arbeitsalltag kommt die ganze Bandbreite vor.
Deshalb habe ich mich irgendwann in der Verpflichtung gesehen mich politisch zu engagieren. Ich möchte an die Politik das weitergeben, was die Menschen wirklich umtreibt. Oder anderes gesagt, eine Politikerin sein, wie ich sie mir selber wünsche. Mit Herz und gesundem Menschenverstand.
Und ich möchte ein schöneres Köln, mit grünen Plätzen, Plätzen, die auch ihre Namen verdient haben und nicht einfach nur laute Kreuzungen sind. Warum das nicht möglich ist, ist mir einfach ein Rätsel.